Schulprojekte

Schüleraustausch mit der Partnerstadt Melle

Auch in diesem Schuljahr fuhr unser Kinderchor der Klassen 5 und 6 nach Melle, um am traditionellen Sommerkonzert zugunsten des Kinderhilfswerks UNICEF teilzunehmen. Gemeinsam mit den Austauschschülern aus Melle hatten Herr Christoph Lanver vom Gymnasium Melle und Herr Elias Zill drei wunderbare Chorstücke mit uns einstudiert, die am 5.6. zur Aufführung kamen. Am liebsten singe ich den Cup-Song „When I´m gone“, aber auch die anderen Stücke kamen beim Publikum gut an.
Aber jetzt möchte ich kurz von unseren Reiseerlebnissen berichten. Unsere Reise begann am Montag, dem 3.6. Wir trafen uns um 9:00 am Bahnhof und waren mit einem Zwischenstopp in Hannover um 14:30 Uhr in Melle. Ich bin das erste Mal nach Melle mitgefahren und war ganz schön aufgeregt, weil ich wusste, dass ich in eine fremde Gastfamilie komme. Am Bahnhof in Melle empfingen uns bereits die Gasteltern. Die meisten Chorschüler aus den 6. Klassen kannten schon ihre Freunde. Ich dagegen wusste gar nichts und musste mich überraschen lassen. Als mich aber meine Gasteltern empfingen und mich ihre Tochter freundlich begrüßte, war meine Angst wie weggeblasen. Liv (die Tochter) zeigte mir ihr Zimmer und das Haus. Danach aßen wir alle Kuchen, den wir vorher beim Bäcker holten. Nachdem wir gemeinsam Kaffee getrunken haben, sprangen Liv und ich Trampolin. Am Abend machten wir alle zusammen Pizza.
Am Dienstagvormittag trafen wir uns vor dem Eingang des Meller Gymnasiums und ich staunte, als ich einen großen farbigen Vorraum sah. Riesige Monitore leuchteten und wiesen uns auf aktuelle Dinge des Gymnasiums hin. Am Vormittag probten wir in einem riesigen Saal, in dem ein toller Flügel stand, gemeinsam unsere Lieder. In so einer großen Chorbesetzung machte mir das Singen unheimlich Spaß. Nach der Probe fuhren wir per Bus nach Osnabrück. Dort hatten wir eine interessante Stadtführung. So besichtigten wir z. B. das schöne Rathaus, in dem der Westfälische Friede verkündet wurde. Interessant war auch der Bucksturm. In diesem sahen wir auch den schrecklichen dunklen Johanniskasten in dem Johannis von Hoya von 1441 bis 1447 eingesperrt wurde. Genaugenommen war Hoya kein Häftling, sondern ein Kriegsgefangener. In Osnabrück gab es aber auch drei Hexenverfolgungen. 1561 fanden 16 Frauen den Tod. Sie wurden lebendig verbrannt. 1583-1592 wurden annähernd 200 Personen als angebliche Zauberer und „Hexen“ hingerichtet und 1636-1639 wurden 61 Frauen und 3 Männer wegen Hexerei hingerichtet.
Am Mittwochvormittag, wieder nach unserer gemeinsamen Chorprobe, lernten wir bei einer Führung das Glockenspiel, Carillion, im Rathaus von Melle kennen. Der Carilloneur Gerd Kruse führte uns durch sein Museum mit unzähligen Glocken aus verschiedenen Materialien und natürlich durften wir auch auf dem Carillion spielen. Ich habe so ein Instrument noch nie gesehen. Von einem Carillon spricht man, wenn das Glockenspiel mindestens aus 23 Glocken besteht und mit einem Stockenklavier von Hand gespielt werden kann. Das Stockenklavier in Melle ist aus Eichenholz und steht unterhalb des Glockenspiel zwei Stockwerke tiefer. Der Spieltisch hat 14 kleinere hölzerne Stocken in der oberen Spieltischebene, 23 größere hölzerne Stocken und in der unteren Ebene 16 hölzerne Baßpedalen. Wir waren vom Spiel des Herrn Kruse sehr beeindruckt.

18:00 Uhr fing das Konzert im Forum Melle statt. Viele Chöre, Solisten, Instrumentalisten und Bands präsentierten sich und so auch wir. Das Publikum applaudierte ganz schön lange, als wir unsere Stücke vortrugen.
Am Donnerstag fuhren wir 9:30 Uhr leider schon wieder nach Merseburg. Im nächsten Schuljahr fahre ich wieder mit, aber nicht nur wegen meiner Freundin, die ich in Melle kennen lernen durfte.
Zoey Fischer ( Chorschülerin, Klasse 5b )