J. G. Herder wurde am 25. August 1744 in Mohringen als Sohn eines Lehrers geboren. Aufgrund seines schlechten Verhältnisses zu seinen Eltern verließ er im Alter von 18 Jahren seine Heimatstadt, um in Königsberg Medizin, Theologie und Philosophie zu studieren. Von 1764 bis 1769 arbeitete er als Lehrer in Riga. Im Jahr 1770 traf er bei einem Aufenthalt in Hamburg auf Lessing. Zunächst schrieb Herder Rezensionen und Geschichten, aber auch sprachphilosophische Studien über die literarischen Erzeugnisse aller Nationen. Er unternahm etliche Reisen und begegnete Bode, Basedow, Claudius und nicht zuletzt Goethe, welchen er auf Homer, Ossian, Shakespeare und die Volksdichtung aufmerksam machte. Im Jahr 1773 heiratete er Karoline Flachsland, mit der er sieben Kinder hatte.
1776 reiste er auf persönlichen Wunsch Goethes nach Weimar und trat dort eine Stelle als Hofprediger und Superintendent an. Es begann ein reiches literarisches Schaffen. 1785 begann er mit seinem Hauptwerk „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“, in welchem er darstellt, dass der Mensch zur Humanität bestimmt sei, die in der Religion ihre höchste Form finde. Herder trat für eine aufklärerisch-didaktische Dichtung ein, geriet jedoch damit in Konflikt mit Goethe und Schiller. Mit seiner historischen Geschichtsbetrachtung trug er wesentlich zur Entfaltung der historischen Wissenschaften bei. 1802 wurde er vom bayrischen Kurfürst in den Adelsstand erhoben, lebte jedoch bis zu seinem Tode im Jahr 1803 isoliert vom gesellschaftlichen Leben Weimars. Herder zählt neben Wieland, Klopstock, Goethe und Schiller zu den bedeutenden Persönlichkeiten der Weimarer Klassik.