Schulprojekte

Skilager im Januar 2018

In der Zeit vom 07. – 13.01.2018 fand das alljährliche Skilager des Herdergymnasiums statt. Da verständlicherweise viele Schüler die 38 Ausfallstunden mitnehmen wollten, zwängten sich am Morgen des 07.01.2018 mehr als 50 total übermüdete Schüler in den randvollen Reisebus, da in der Nacht zuvor unsere Oberstufenparty stattfand und sich einige Schüler direkt nach dem Feiern auf zur Klassenfahrt machten.
Im Vorfeld sah es sogar zwischenzeitlich so aus, als würden nicht alle Wintersportinteressenten mitfahren können. Glücklicherweise erklärte sich ein Elternteil bereit, die übrigen Schüler mitzunehmen und die Fahrt im Kleinbus zu begleiten, sodass alle die Reise antreten konnten. Der enorme Andrang auf die Fahrtplätze erschien etwas ungewöhnlich, hatte sich Herr Luft doch alle Mühe gegeben, die Unterkunft im Schullandheim so unattraktiv wie möglich zu bewerben und die Abfahrtszeit auf Sonntagmorgen 4 Uhr zu legen, um die Mitfahrerzahl zu minimieren. So hatte ich während der Ankunft statt einer Jugendherberge eigentlich einen heruntergekommenen Bretterverschlag erwartet und wurde herb enttäuscht. Es war doch nur eine ganz normale Jugendherberge. Zwar hatten die Erbauer tatsächlich ein gewisses Händchen dafür, ihr komplettes Mobiliar aus Holz herzustellen, doch hatte dies wiederum auch einen ganz speziellen Charme. Außerdem gab es eine Tischtennisplatte, auf der man prima hätte Bierpong spielen können, wenn Alkohol nicht verboten gewesen wäre.
Einziger Kritikpunkt meinerseits sind die sanitären Einrichtungen. Die Toiletten im Haus waren ziemlich rar und ich wüsste gern, wer es für eine gute Idee hielt, die Duschen der Männer in den Keller zu bauen, wenn der Wohnbereich im Obergeschoss ist. Des Weiteren war die Sauna nur zugänglich für Lehrer, Betreuer und Mitarbeiter des Hauses.
Um die Jugendherberge herum gab es genau zwei Sachen und davon sehr viel: Wald und Berge. Lustigerweise wurde den Rauchern der Zigarettengenuss in der Nähe des Waldes verboten, da dort offenbar erhöhte Brandgefahr herrschte. Inwiefern ein Wald, der vom tauenden Schnee komplett nass ist, Brandgefahr ausstrahlt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Der nächste größere Ort war ca. 11 km entfernt. Jedenfalls gab es in 11 km Entfernung die nächste Pizzeria, also schätze ich mal, dass dort dann auch der nächste größere Ort auch gewesen sein müsste.
Nach unserer Ankunft hieß es für die Anfänger nicht lange fackeln, Skischuhe an und ab auf den Übungshang. Schließlich wollten wir am nächsten Tag bereits in ein größeres Skigebiet.
Diese ersten Fahrversuche und Sturzerfahrungen geschahen selbstverständlich vor den Handykameras der äußerst amüsierten fortgeschrittenen Ski- und Snowboardfahrer.
Da wir, wie anfangs erwähnt, viel zu früh losgefahren sind, hatten wir nach der kleinen Einführungsstunde der Anfänger ein Großteil des Nachmittages zur freien Verfügung. Am Abend erfolgte nach dem Essen die tägliche Ansprache seitens Herr Luft, der uns bei dieser immer das Wichtigste für den nächsten Tag mitteilte.
Allgemein kann man an dieser Stelle ein großes Lob an die mitgereisten Lehrkräfte aussprechen. Die Fahrt wirkte auf und auch abseits der Pisten sehr gut organisiert und zählt auf jeden Fall zu den besten Erlebnissen, die ich bisher zu verzeichnen habe.
Auch begegneten sie uns nicht mit der erwarteten erzieherischen Härte, sondern ließen uns größtenteils unser eigenes Ding machen. Lediglich der gewünschte Stopp bei McDonald`s blieb leider aus. So begaben wir uns in der darauffolgenden Woche in die schönsten Skigebiete, die das Allgäu zu bieten hat. Leider waren die Temperaturen den Pisten etwas zu warm und teilweise mussten Streckenabschnitte gesperrt werden. Ferner war der Schnee sehr pappig, was die Abfahrten ab der Mittagszeit nur erschwerte. Umso besser, dass wir jeden Morgen bereits um 7 Uhr aufstehen durften. Unsere Nachmittage verbrachten wir in der Herberge mit umziehen, duschen gehen und ausruhen. Es wurde die Gegend erkundet, Gesellschaftsspiele oder Tischtennis gespielt und sich erholt, da viele Anfänger die Belastung unterschätzt haben.
Das Essen war soweit gut. Koch Lukas bewies, dass er viel besser kochen, als Tischtennis spielen konnte. Lediglich zwei Mal war aufgrund von zu hohem Gemüseanteil in den Speisen
eine Pizzabestellung erforderlich. Diese siedelte sich dann preislich im Bereich jenseits der 200 Euro Marke an.
Der Abreisetag kam sicherlich für jeden Einzelnen von uns etwas zu schnell.
Auch wenn sich das Skifahren nicht für jeden als Lieblingssportart herausstellte, hatte alle sehr viel Spaß und so sahen auch die letztendlich vergebenen Punktwerte aus.
Es ist doch immer schön zu erleben, dass Unterricht auch Spaß machen kann.

Moritz Böttcher